Hier wird auf einer allgemeinen Ebene die Forschungsposition des Partial-Holismus als wissenschaftstheoretische Grundüberzeugung dieses Projekts vorgestellt.
Der Partial-Holismus ist eine Wissenschaftsposition, die in den 1980er Jahren an der Pädagogischen Hochschule Freiburg entwickelt wurde. Etymologisch betrachtet hat die Bezeichnung Partial-Holismus ihre Ursprünge im Lateinischen (lat. ,,pars'' = der Teil) und dem Griechischen (gr. ,,holon'' = das Ganze). Der zentrale Grundsatz des Partial-Holismus ist es, sowohl den Teil zu bedenken und erforschen, als auch das Ganze. Es soll partiell geforscht und gehandelt, und auf holistischer Ebene gedacht und vermittelt werden.
Ausgangspunkt für die Entstehung dieses Ansatzes war die Beobachtung, dass in der erziehungswissenschaftlichen bzw. sozialpädagogischen Forschungslandschaft Spezialisierung und Generalisierung immer mehr divergieren. Einerseits gibt es immer mehr Spezialisten, die sich bei ihrer Forschung auf immer kleinere Teilgebiete fixieren. Auf der anderen Seite sind die Holisten, die sich einzig mit den Großzusammenhängen zwischen den Dingen beschäftigen. Aus partial-holistischer Perspektive sind beide Positionen für sich genommen unzureichend. Die Spezialisten laufen Gefahr, das übergreifende Ganze aus dem Blick zu verlieren und die Holisten, dem Detail zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Das Forschungsparadigma des Partial-Holismus eröffnet dem Forscher, als Konsequenz aus eben genannter Erkenntnis, einen ,,mehrdimensionalen Zugang zum Forschungsfeld''. Huppertz - der Begründer der Position - beschreibt den Partial-Holismus als ,,eine Denk- und Arbeitsposition, die teilweise an traditionelle Paradigmen anknüpft, in ihren Eigenheiten aber wesentlich über diese hinausgeht". Die Stärken der jeweiligen Forschungsrichtungen sollen genutzt und die Schwächen vermieden werden.
Dem Forscher steht dabei ein breites Repertoire an Forschungsmethoden aus folgenden Wissenschaftspositionen zur Verfügung: der Phänomenologie, der Hermeneutik, der Empirie, der Aktionsforschung, der alltagsorientierten Forschung, der Dialektik und der Systemik.
Ausführliche Informationen zum Partial-Holismus
- Partial-Holismus – Eine
werteorientierte Position der
Theoriebildung in der
Sozialpädagogik