Der Lebensbezogener Ansatz in der Pädagogik
 

 Lebensbezogener Ansatz

 

Etwa 1990 wurde von Norbert Huppertz der Lebensbezogene Ansatz begründet. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass bereits vorhandene Ansätze der Elementar- und Kindergartenpädagogik im Hinblick auf eine fundierte Bildung der Drei- bis Sechsjährigen nicht ausreichend sind. Der Lebensbezogene Ansatz ist ein Bildungsansatz der Frühpädagogik, in dessen Zentrum das Leben und Lernen des Kindes steht. Das bedeutet u.a., dass durch wertebezogene Erziehungs- und Bildungsziele das Kind zu folgenden Einstellungen für sein gegenwärtiges und zukünftiges Leben gelangt:

  • Weltbürgerlichkeit (Erde und Welt gehören allen; der Weltbürger grenzt nicht aus; Andersheit ist für ihn selbstverständlich)
  • Natur- und Umweltbewusstsein (Natur und Umwelt schätzen und schützen)
  • Friedensfähigkeit (erfreuliche Beziehungen; Konflikte nicht durch Gewalt regeln; Versöhntsein mit anderen)
  • Sicht des Ganzen (das Gegenteil: „Mein Handeln betrifft nur mich.“)
  • Er-leben in der Wirklichkeit (originäre Erfahrung in der Natur, statt übertriebenen Medienkonsums)

Der Lebensbezogene Ansatz wurde in zahlreichen Einrichtungen erprobt und mehrfach evaluiert.

Als wissenschaftliche Basis liegt dem Lebensbezogenen Ansatz der Partial-Holismus zugrunde.


 

Internet

Mehr zum Lebensbezogenen Ansatz:

a)  Netzwerk Lebensbezogener Ansatz

und

b) https://marjorie-wiki.de/wiki/Lebensbezogener_Ansatz

 

Selbstverständnis und Grundgedanken des Lebensbezogenen Ansatzes als einer Didaktik in heutiger Zeit

 (hier Kurzdarstellung; zur Vertiefung wird jeweils verwiesen auf: N. Huppertz, Der Lebensbezogene Ansatz im Kindergarten, Norderstedt 2008)

 

1. Zum Begriff "Lebensbezogen"

„Lebensbezogen“  heißt dieser Didaktische Ansatz, weil Leben und Lernen der Kinder – in Gemeinschaft mit  Erzieherinnen und Erziehern – im Vordergrund stehen. Wichtig und maßgeblich sind dabei:

  • Gelingendes Leben für alle - in Gegenwart und Zukunft (u.a. auch Schulvorbereitung und Schulerfolg)
  • Zusammenleben mit Kindern mit Behinderung
  • Leben als Vergangenheit schätzen (Tradition, Kulturgüter vermitteln)
  • Über-leben von Menschheit und Natur – Weiterleben
  • Er-leben als Methode und Prinzip
  • Wirkliches Leben, z.B. gesellschaftliche Zustände, ernst nehmen

(Vertiefung: Kapitel 1 in Huppertz 2008)

2. Kind und Erzieherin - Bedürfnisse

Das Kind wird im Lebensbezogenen Ansatz ernst genommen als Person -  insbesondere mit seinen Bedürfnissen nach: Zuwendung und Bindung, sozialer Einbindung in eine Gruppe, Anerkennung, Bewegung, Erziehung, Bildung und Betreuung usw. Das Kind will in der Gegenwart leben, soll aber auch für die Zukunft lernen. Die Erzieherin ist (möglichst in harmonischer Zusammenarbeit mit den Eltern) seine verantwortliche pädagogische Begleiterin – professionell und autorisiert,  partnerschaftlich und dem Kind zugewandt. Sie schafft eine entspannte sowie anregende Umgebung und hat selber Ziele und Perspektiven eines gelingenden Lebens. Die Erzieherin hat in der Lebensbezogenen Pädagogik eine herausragende Stellung - allerdings ohne den Blick auf die Bedürfnisse, die Befindlichkeit und die Interessen des Kindes zu verlieren.


 

3. Erziehungs- und Bildungsziele - Werteorientierung

Der Lebensbezogene Ansatz ist eine Didaktik, bei der sich Leben und Lernen der Kinder an Werten und Zielen orientieren. Oberstes Ziel: „Weltbürgerlichkeit“; d.h. u.a.: keine Fremdenfeindlichkeit, kein Rassismus, sondern: alle Menschen dieser Erde haben die gleichen Rechte und Ansprüche. Gelingendes Leben für alle und alles!

Außer den weiter oben bereits genannten Zielen und Werten geht es um eine Erziehung und Bildung zu:

  • Freude am Leben – mit sich und anderen: Solidarität
  • Maßhalten, Mit-leiden und teilen können: Gerechtigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein und Friedensfähigkeit
  • Ethisches Bewusstsein von gutem und unerlaubtem Handeln
  • Umwelt-, Natur- und Energiebewusstsein

In der Summe: eine Erziehung und Bildung zum Weltbürger.

(Vertiefung: Kapitel 2 in Huppertz 2008)


 

4. Formen und Methoden der Lebensbezogenen Pädagogik

In der praktischen Arbeit nach dem  Lebensbezogenen Ansatz kommen u.a.  die folgenden Formen und Methoden zum Einsatz:

  • Freies Spiel,
  • Individuelle und kleingruppenbezogene Bildungsangebote,
  • Projektmethode und Vorhaben,
  • Fest und Feier.

Bei allen Arbeitsformen und –methoden spielt das Moment der Originarität die ausschlaggebende Rolle: ursprüngliches Er-leben hat stets Vorrang vor mediatisierten Informationen oder Berichten aus zweiter Hand. (Vertiefung: Kapitel 3 in Huppertz 2008)

 

5. Lebensbezogene Sprachbildung

Im Lebensbezogenen Ansatz stellt die Lebensbezogene Sprachbildung ein besonders wichtiges Element dar. In der hier von N. Huppertz entwickelten Methodik steht nicht die inszenierte, gesondert durchzuführende "Sprachförderprogramm" im Vordergrund, sondern alles aus dem täglichen Geschehen der Bildung, Erziehung und Betreuung bietet die Basis der hier vertretenen Sprachbildung. Dabei sind der gewöhnliche Alltag wie auch das inszenierte übliche Bildungsangebot von großer Bedeutung. Beides bietet genügend Möglichkeiten der sprachlichen Bildung.

(Vertiefung: Huppertz, Besser sprechen - mehr Schulfähigkeit, Oberried 2013)


 6. Pädagogisch-didaktische Leitsätze

Für die Durchführung der täglichen Erziehungs- und Bildungsarbeit wurden u.a. die folgenden Leitsätze entwickelt:

  • Beachtung der Lage und Befindlichkeit der Kinder, möglichst jedes einzelnen Kindes in seiner Jeweiligkeit und gemäß seinem Bedarf
  • Ausgewogenheit von sozialer, emotionaler, motorischer, kognitiver (usw.) Bildung in den didaktischen Einheiten und Projekten
  • Zusammenarbeit und Vernetzung (Gemeinwesen), Hineinwirken und Hineinführen in die Umgebung und in das Leben
  • Werteorientierte Ziele und partnerschaftlicher Erziehungsstil, nicht Beliebigkeit und  Zufall bilden die zentralen Leitaspekte
  • Offene Planung, begleitet von Flexibilität, Kreativität und Spontaneität seitens der professionellen Frühpädagogin
  • Das Kind in seiner ganzen und gesamten Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen beachten (nicht nur als zu Erziehendes)
  • Kompensatorische Bildung und Erziehung (sich besonders den benachteiligten Kindern zuwenden)

(Vertiefung: Kapitel 3 in Huppertz 2008)


 7. Zusammenarbeit und Vernetzung

Menschliches Leben - soll es gelingen - ereignet sich  gemeinschaftlich. Deshalb versteht sich eine Lebensbezogene Pädagogik grundsätzlich in Verbindung und Zusammenarbeit mit

  • anderen pädagogischen Institutionen, insbesondere Schule,  Beratungsstellen, Vereinen, Musikschulen etc.
  • der Umgebung als Gemeinde und Gemeinwesen
  • den Eltern, und zwar als: Mitsprache, Mitarbeit, gegenseitige Information, wechselseitige Beratung

(Vertiefung: Kapitel 4 in Huppertz 2008)


 8. Selbstverständnis und Evaluation

Der Lebensbezogene Ansatz versteht sich als eigenständigen und originären didaktischen Ansatz der Elementarpädagogik, und zwar zum Teil in deutlicher Abgrenzung  oder in erforderlicher Ergänzung zu anderen pädagogischen und didaktischen Ansätzen der vorschulischen Erziehung und Bildung. Die wissenschaftliche und anthropologische Fundierung liegt im partial-holistischen Denk- und Forschungsparadigma. In mehreren umfassenden Projekten,  zum Teil auf Landesebene und in internationaler Zusammenarbeit, wurde der Lebensbezogene Ansatz erprobt und erfolgreich evaluiert.


 Weiter: Der Lebensbezogene Ansatz in der Praxis 2008)

 

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